Am 11. Juni und 22. Juni 2002 mussten die Freunde des ehemaligen Ausbesserungswerks Offenburg miterleben, wie zwei wertvolle Gebäude des denkmalgeschützten Ensembles vom Feuer zerstört wurden. Das ehemalige Werkstofflager, in den letzten Jahren von der Deutschen Bahn Immobiliengesellschaft an einen Gemüsegroßhändler vermietet, wurde am Abend des 11. Juni angezündet und brannte vollständig aus. Neben der Richthalle 1 bildete dieses Gebäude das neue "Entree" des AW-Geländes.

Noch schlimmer kam es elf Tage später. Ein Großbrand vernichtete die Tenderrichthalle, eine der beiden großen Hallen aus den Anfangsjahren des AW vor 100 Jahren. Einsatzkräfte der Feuerwehr und anderer Hilfs- und Rettungsdienste aus der ganzen Ortenau und darüber hinaus (z. B. aus Strasbourg und Pforzheim) waren im Einsatz. Die Halle war als Lager an eine Spedition vermietet und enthielt weit über 30.000 Reifen. Nur die Umfassungsmauern des wunderschönen Gebäudes aus der Gründerzeit blieben, in statisch kritischem Zustand, stehen.

Am Morgen nach der verheerenden Brandnacht fotografierte Peter Nath die Überreste der einstmals stolzen Halle. Viele Feuerwehrleute arbeiten noch bis zur Erschöpfung, ihre Einsatzfahrzeuge stehen in langen Reihen in der Werkstraße und um das Gebäude herum.

Die Brandstifter wurden von Mitarbeitern des THW Biberach (Baden) ertappt, als sie wenige Tage später auch noch die Richthalle 1 in Brand stecken wollten. Die THW-Helfer löschten die in großen Mengen angehäuften Kunststoffabfälle und ermöglichten durch eine genaue Täter- beschreibung die schnelle Festnahme der Brandstifter.